Haare sind einfach nur Haare? Dem widersprechen wir deutlich. Es gibt zahlreiche verschiedene Typen, die alle ihre Eigenarten haben und unterschiedlich behandelt werden sollten. Doch alle haben sie eines gemeinsam: richtig gepflegt sehen sie wunderschön aus.
Haartypen erkennen
Grundlegend zur Bestimmung von Schnitt, Farbe, Pflege und Styling ist: welcher Haartyp bin ich? Jedes Haar hat unterschiedliche Bedürfnisse und benötigt deswegen eine auf seine Struktur und Beschaffenheit angepasste Routine. Die verschiedenen Haartypen gehen von Typ 1 bis 4, was die Struktur des Haars beschreibt. Diese haben dann noch Abstufungen, die die Struktur wiederum genauer definieren. Anschließend kann auch noch eine Aussage zur Dicke und dem Gesamtvolumen des Haars getroffen werden.
Glattes bis krauses Haar
Beginnen wir mit dem zentralen Kriterium, nämlich der Bestimmung der Struktur. Eine gängige Methode zur Bestimmung des Haares ist die Theorie des Hair Typing nach Andre Walker. Hier beginnt die Unterteilung folgendermaßen: glattes Haar, welliges Haar, lockiges Haar und krauses Haar. Diese werden dann nochmals unterteilt in a bis c. Eine Übersicht sehen sie oben in der Bildergalerie.
Glattes Haar a lá Emma Stone
Glattes Haar kann mit dem Typ 1a, d.h. glattes Haar ohne jegliche Bewegung – was am besten sleek bleibt, da es Strukturänderungen mit Hitzetools nur schwer annimmt – gekennzeichnet werden. 1b ist mit etwas mehr Bewegung und Stand behaftet. Der Haartyp 1c, bei dem bereits vereinzelt Wellen und mehr Bewegung – v.a. an den Schläfen und im Nacken – gesehen wird, beschrieben werden. Alle dieser Typen liegen meist eng am Kopf an und bleiben in ihrer natürlichen Form – Locken werden schwer angekommen und zum Stylen sind Produkte wie Haarpuder oder Trockenshampoo von Vorteil, um Griffigkeit zu erhalten.
Welliges Haar wie Blake Lively
Welliges Haar beginnt dann ab 2a. Bei diesem Typ ist das Haar leicht wellig, locker und gestreckt. Es liegt ebenfalls noch eng am Kopf an, kann aber bereits leichter bearbeitet werden. Volumenprodukte sind ebenfalls wieder nützlich. Bei Haartyp 2b kringelt sich das Haar bereits mehr, dann sieht man engere Wellen, wie sie beispielsweise ein Glatthaarmädchen mit einem Flechtzopf über Nacht erhält. Aus diesen Wellen kann man bereits verschiedenste Wavy Styles kreieren, die mit Gel oder Mousse top in Form bleiben. Ab 2c bekommt das Haar dann einzelne Locken und ist deutlich gewellt, was durch Curl-Defining-Cream und Anti-Frizz-Produkte noch verschönert wird.
Lockiges Haar wie Shakira
Lockiges Haar unterteilt sich nun in Typ 3a und 3b. Die leichtere Variante (3a) bedeutet, dass man spiralförmige Locken hat. Die Locken sind gut definiert, federn bei Bewegungen und sind meist stark vom Klima beeinflusst. Wenn ihr euer Haar glättet, einen Fuß vor die Tür setzt und merkt das es regnet, bekommt ihr Panik? Ihr denkt sofort an eure aufplusternden Haare, die gleich wieder zu Berge stehen werden? Dann seid ihr dieser Lockentyp. Der stärkere Typ (3b) kennzeichnet Korkenzieherlocken. Hier ist das Haar deutlich eingedreht und springt fröhlich um den Kopf. Wir haben Ihnen zum Erreichen einer fantastischen Lockenpracht die sogenannte „Curly Girl Methode“ bereits präsentiert.
Krauses Haar like Queen Beyoncé
Der letzte Haartyp, der existiert, ist krauses Haar. Das sind die Typen 4a, d.h. sehr enge, extreme Korkenzieherlocken, und Typ 4b, was krauses, voluminöses Haar beschreibt. Bei krausem Haar sind die richtige Struktur und Unterteilung in Locken meist nicht mehr sichtbar. Bei beiden Typen ist es ratsam regelmäßig Haaröl, Haarbutter oder andere feuchtigkeitsspendenden Pflegeprodukte zu verwenden. Auch bei dieser Lockenform könnt ihr auf die „Curly Girl Methode“ zurückgreifen.
Haardicke und Volumen des Haares
Haardicke wird in drei Unterkategorien unterteilt: feines Haar (fine), mitteldickes Haar (medium) und dickes Haar (coarse). Dünnes Haar ist sehr fein, man spürt es kaum zwischen den Fingern und es ist leicht wie Seide. Mitteldickes Haar spürt man deutlich zwischen den Fingern, es liegt in der Hand wie ein Baumwollfaden und ist robuster. Dickes Haar ist gröber und kann sogar drahtig wirken. Es hebt sich deutlich von einer Tischplatte oder einem anderen Untergrund hervor. Das Gesamtvolumen bestimmt sich dann durch den Durchmesser des Pferdeschwanzes, der mit dem eigenen Haar möglich ist. Ist dieser weniger als 5 cm habt ihr dünnes Haar (i). Beträgt er zwischen 5 und 10 cm heißt das, ihr habt mittleres Haar (ii). Dickes Haar (iii) ist gegeben, wenn der Durchmesser mehr als 10 cm umfasst.
Individueller Code für jeden Kopf
Der Haartyp ist zusammengesetzt aus Struktur, Haardicke und Gesamtvolumen, wie wir euch oben beschrieben haben. Daraus lässt sich dann ein Code bilden, der sozusagen euer spezielles Passwort für die richtige Haarpflege und die Bestimmung der Bedürfnisse eurer Haare ist. Beispielsweise kann so ein Code folgendermaßen aussehen: 1aFi oder 3bMii oder 3aFi.
Wir sind bei unserer Recherche unter anderem auf folgende lehrreiche Artikel gestoßen:
Blog myRapunzel „Unterschiedliche Haartypen und wie man sie bestimmt“
Andre Walker Hair „Do you know your hair types?“